
Ein vergessener Krieg mit verheerenden Folgen
Die Sprecher:innen – darunter Saeed Maissara (Umbaja e.V.), Dr. Aamir Dean (GAAKT e.V.) und die Friedensaktivistin Dr. Ishraga Mustafa Hamid – und Vincenzo Grauso (Land der zwei Nile e.V.) schilderten eindringlich die dramatische Lage im Sudan. Seit dem Ausbruch des Krieges zwischen der sudanesischen Armee und den Rapid Support Forces im April 2023 sind über 12 Millionen Menschen vertrieben worden, 25 Millionen leiden unter akutem Hunger, und das Gesundheitssystem ist kollabiert. „Dies ist die größte Vertreibung Krise der Welt – und doch schaut die internationale Gemeinschaft weg“, betonte Maissara.
Dr. Dean, der den Krieg selbst miterlebte, sprach von einer „parallelen Welt“, in der die Betroffenen unsichtbar bleiben: „Wenn nicht jetzt die Zeit ist, das sudanesische Volk zu unterstützen – wann dann?“ Dr. Mustafa Hamid ergänzte mit einem Appell an die Politik: „Frieden ist kein Ziel, sondern der Weg. Wir brauchen humanitäre Hilfe, keine Waffen.“
Forderungen an Deutschland und die Welt
Die Kampagne „Stimmen des Sudan“ formulierte klare Erwartungen an die deutsche Regierung:
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Soforthilfe: Finanzielle Unterstützung für UN-Organisationen und NGOs, um Hunger und Krankheiten zu bekämpfen.
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Diplomatische Initiativen: Priorisierung des Sudans in der deutschen Afrikapolitik, Vermittlung für Waffenruhen und Sanktionen gegen Kriegsverbrecher.
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Asylpolitik: Schnellere Verfahren und sichere Wege für sudanesische Geflüchtete.
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Diaspora-Einbindung: Institutionalisierte Partnerschaften, um sudanesische Stimmen in politische Entscheidungen einzubeziehen.


Ein Aufruf zum Handeln
Die Pressekonferenz markierte den Auftakt einer breiteren Kampagne, die bis 2026 öffentliche Aktionen und Veranstaltungen plant – darunter eine Veranstaltung im Dezember über Situation im Sudan. „Der Sudan darf nicht vergessen werden“, so Maissara. „Hinter jeder Statistik steht ein Mensch mit Träumen, der Würde und Sicherheit verdient.“
Die Botschaft der Veranstaltung war eindeutig: Es braucht sofortige internationale Solidarität, um Leben zu retten und den Weg für Frieden zu ebnen. Die deutsche Öffentlichkeit und Medien sind aufgefordert, diese Stimmen zu verstärken – damit das Leid im Sudan nicht länger im Schatten bleibt.